Die Schall-Sisters haben es geschafft. Doppelsieg bei den Wasserski Weltmeisterschaften in Sosnowiec (Polen). Die beiden Schwestern standen zwar bereits bei einem Großevent gemeinsam auf dem Podium, wie beispielsweise bei den Weltmeisterschaften 2014 mit Platz eins und drei. Jedoch fehlte ihnen bis zu dem vergangenem Wochenende dieser langersehnte Doppelsieg. Bianca und Nadine kamen bereits bei den Trainings an den Tagen zuvor ausgezeichnet mit der schwierigen Anlage zurecht, im Vergleich zu den anderen Teams. Dass sie aber gerade am Finaltag ihre Leistungen so perfekt abrufen konnten, ist einfach unglaublich. Noch im Vorlauf stürzte Bianca durch einen kleinen Fehler und lag auf Lauerstellung, während Nadine den Vorlauf anführte. Im Finale drehte Bianca den Spieß um und legte mit einer gewaltigen Leistung vor. Die anderen Damen standen unter Zugzwang, wobei eine Deutsche dabei schwer zu Sturz kam und der Wettkampf unmittelbar vor Nadines Start unterbrochen werden musste. Es war für Nadine nicht einfach hier die Nerven zu bewahren und sich auf ihren nächsten alles entscheidenden Lauf zu fokussieren. Sie hat versucht, das alles auszublenden und ist super happy, dass sie gemeinsam als Vizeweltmeisterin mit ihrer Schwester am Podium stehen durfte. Bianca gelang es nicht nur ihren Weltmeistertitel zu verteidigen, sondern ist nun auch die einzige Frau, die es je geschafft hat vier Mal Weltmeisterin im Slalom zu werden. Im Training ist Bianca mehrmals den Weltrekord gefahren, aber bei einer Weltmeisterschaft ist es verdammt hart gerade an so einer schwierigen Anlage noch eins drauf zusetzen. Auch wenn die aktuelle Weltmeisterin sich enorm über ihren Titel freut, wurmt es sie dennoch, dass es mit dem offiziellen Weltrekord nicht geklappt hat. Bei den Trainings hat aber die ein oder andere Konkurrentin ganz genau beim inoffiziellen Weltrekord hingesehen, in dem Wissen, dass Bianca diesen wohl früher oder später knacken wird.
Neben den beiden Schall-Schwestern wollten auch ihre Teamkollegen Thomas Paulmair und David Bodingbauer nach den Medaillen greifen. David konnte jedoch aufgrund der Hurrikan-Katastrophe in Louisiana erst später aus Amerika anreisen, wo er gerade sein Auslandssemester an der University of Louisiana at Monroe (ULM) absolviert und dort für das Uni-Wasserskiteam Wettkämpfe beschreitet. Trotz weniger Trainings fuhr er sich auf den ausgezeichneten sechsten Platz. Thomas qualifizierte sich ebenfalls für das Finale, kam dann jedoch leider relativ früh zu Sturz und landete auf den zehnten Platz. Es waren dennoch hervorragende Resultate, mit denen man getrost in die wohlverdiente Winterpause gehen darf.